Endokrinolgie

Knochendichtemessungen

In Österreich haben etwa 5,5 % der Menschen Osteoporose. Diese Krankheit tritt umso häufiger auf, je älter man wird. Bei Frauen im Alter von 50 Jahren sind 22,2 % betroffen, während es bei Männern in diesem Alter 6,5 % sind. Neben dem Alter und Geschlecht spielt auch die Herkunft (Ethnie) eine wichtige Rolle. Eine Studie hat gezeigt, dass Osteoporose in der schwarzen Bevölkerung (4,9 %) insgesamt seltener vorkommt als in der weißen Bevölkerung (10,9 %).

Durch die Osteoporose steigt auch das Risiko, im Laufe des Lebens einen Knochenbruch zu erleiden. Bei weißen Frauen im Alter von 50 Jahren liegt dieses Risiko bei 39 %, bei Männern bei 13 %.

Zu häufige Knochendichtemessungen vermeiden

Knochendichtemessungen sind ein wichtiger Bestandteil der Diagnose und Behandlung von Osteoporose. Sie helfen Ärzt*innen, das Risiko für Knochenbrüche einzuschätzen und die Wirksamkeit einer Behandlung zu überprüfen. Zu häufige Messungen sind allerdings oft nicht erforderlich, sind aber mit vermeidbaren Belastungen für Patient*innen (z.B. Röntgenstrahlung) und das Gesundheitssystem (Kosten) verbunden.

Nicht jede Veränderung ist messbar

Die Knochendichtemessung mittels DXA (Dual-Energy X-ray Absorptiometry) ist eine wichtige Untersuchungsmethode, die jedoch auch ihre Grenzen hat. Sie kann Veränderungen in der Knochendichte nur erkennen, wenn diese ein bestimmtes Ausmaß überschreiten. Der jährliche Knochenverlust bei postmenopausalen Frauen ist aber oft geringer und auch Osteoporosetherapien verändern die Knochendichte oft nur langsam.

Individuelle Anpassung der Messintervalle

Daher sollte die Häufigkeit der Knochendichtemessungen individuell auf die Situation der Patient*innen abgestimmt werden. Hier spielen Faktoren wie Alter, Geschlecht und weitere Risikofaktoren sowie der aktuelle Therapiestatus eine Rolle.

Fazit

Individuell angepasste Messintervalle ermöglichen es, Veränderungen der Knochendichte zuverlässig zu erkennen und gleichzeitig unnötige Strahlenbelastung und Kosten zu vermeiden. Zu häufige Knochendichtemessungen können so vermieden werden. Intervalle von weniger als zwei Jahren sind selten notwendig.

Quellen

1. USPSTF. Screening for Osteoporosis to prevent fractures. US Preventive Service Task Force Recommendation Statement. 2018.

2. Watts NB, Bilezikian JP, Camacho PM et al American Association of Clinical Endocrinologist. Medical guidelines for Clinical Practice for the diagnosis and treatment of postmenopausal. Osteoporosis Endocr Pract 2010;16 suppl 3:1.

3. ISCD Officials Positions-adult, 2023. URL: https://iscd.org/learn/official-positions/adult-positions/ 

4. DVO. Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und Männern ab dem 50. Lebensjahr. 2023.

Ausgewählt von

Die Österreichische Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechsel fördert sowohl die experimentelle als auch klinische Forschung, Lehre und Praxis auf dem Gebiet der Endokrinologie und des Stoffwechsels. Sie unterstützt als Plattform die fachliche und kollegiale Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschaftler*innen, Mediziner*innen und Veterinärmediziner*innen in Wissenschaft und ärztlicher Praxis.